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Die Hand des Höchsten liegt schwer über gewissen Mens schen. Ich kann dir nicht sagen, welche Reflexionen ich dabei mache; aber das Resultat ist ich bete an, die Wege des Herrn sind gerecht und voll Weisheit!

· Mir ist unsers Decanus Meyers ehrwürdiges Andenken noch so lebendig, daß, wenn ich mir einen wahren Bischof der christlichen Kirche in alten Jahrs hunderten denke, ich oft den Eindruck seiner Züge und Gestalt dazu borge. Eine Bitte: ich finde in des Großpapas Schriften: Conrad Meyer, J. U. D. Bårs germeister zu Schaffhausen, muß 1599 Stadt und Land meiden; ist 1604 zu Mayenfeld gestorben. Wie das *)? Weißt du mir nichts von dieser Geschichte? Dunkel wie ein Traum gedenke ich mir etwas aus den allerersten Jahren meines Lesens. Erzähle mir, was in deinen Manuscripten davon sich findet.

Von Forster sind gewiß keine Schriften übrig, das Herbarium ausgenommen, für dessen Erhaltung der Prinz von Preußen sich angenommen. Sonst hat er alles, was er hatte, drucken lassen.

Baggesen war bei mir; es ist viel in ihm, vieles recht vortreffliches; in allem (und wåre das möglich!) bin ich wohl freilich nicht seiner Meinung.

Ich hätte wohl sehr gewünscht, anstatt des abges henden kaiserlichen Ministers in die Schweiz zu kom *) Wegen Schulden!

H.

men; es soll aber Marime geworden seyn, keinen aus dem Lande gebürtigen dahin zu accreditiren.

Deine herzlich geliebte Maria drücke recht zärtlich an dein Herz; ich danke ihr für das, was sie dir in deiner Krankheit gewesen, und liebe sie (viel gesagt) wie dich.

Gruß den Geliebten zu M. Am 12. Februar habe ich Nachts sehr innig unsers guten, treuen Vaters ges dacht, der vor 15 Jahren an diesem Tag starb. Bald habe ich mehr in jener als dieser Welt! Das Wies derfinden, wie schön muß es seyn !

I. v. M.

196.

Wien, den 12. April 1794.

Liebster Bruder, mein Freund! Mit Ungeduld erwartete ich allerdings deinen Brief vom 18. März (der mir auch würklich einige Tage später als sonst zugekommen); vieles hätte ich dir zu schreiben, vieles hatte ich mir vorgenommen, weil mein erster Gedanke bei allem was mich ein wenig bewegt an dich ist. Indeß lieber nichts. Ich bin, körperlich, wohl. Hies nächst mir bewußt, ohne mein Zuthun, durch eine Leitung der Vorsehung hier zu seyn. Daß ich aus der Schweiß gebürtig, daß ich protestantisch *), was ich für Bücher geschrieben, war vorhin bekannt, und

*) hievon war damals stark die Rede.

H.

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es ist von mir nie etwas im Winkel geschehen. Also kümmert mich, wenn ich's prüfe, nichts; den Würkungskreis kann ich mir nicht selbst geben (in so fern er das Geschäftsleben betrift); und noch dazu habe ich den unerwünschten Trost, zu sehen, daß verschiedes nes besser gegangen wåre, wenn mein Rath Gehdr gefunden hätte. Genug von diesen Dingen. Der Gott unserer Mutter, dem der sterbende Großvater mich empfohlen, und auf den ich mit Zuversicht sehe, wåre nicht der er ist, wenn im Lande der Verlassenheit, wo mich niemand kennt, er mich auch verließe. Es wird sich noch geben. Wer weiß, daß er eine Ewig keit vor sich hat, kann warten. Schreibe mir nicht über diese Sache; ich sprach dir nur einmal davon, das mit du noch inniger meiner gedenkest.

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In solchen Gemüthslagen, wie herrlich die Psal, men! Welch ein Commentarius derselben! Der 23. jener Vers: *) Ya! —; die ersten fieben Verse des 37., der 105., der 118., der 91. — auch andere sind mir kostbarer als Gold. Hienächst wünsche ich, daß du Lavatern sagest, wie nahrhaft für meine Seele die Handbibliothek zu seyn pflegt. Vor andern Stücken hat Cuninghame's Brief über das Cons centriren, Simplificiren, über den Saß, daß das ganze Christenthum darin bestehe, zu glauben, zu wollen, was der Herr gesagt und gewollt, weil er es gewollt *) „Und ob ich auch wanderte im finstern Thal."

men; es soll aber Marime geworden seyn, keinen aus dem Lande gebürtigen dahin zu accreditiren.

Deine herzlich geliebte Maria drücke recht zärtlich an dein Herz; ich danke ihr für das, was sie dir in deiner Krankheit gewesen, und liebe sie (viel gesagt) wie dich.

Gruß den Geliebten zu M. Am 12. Februar habe ich Nachts sehr innig unsers guten, treuen Vaters ges dacht, der vor 15 Jahren an diesem Tag starb. Bald habe ich mehr in jener als dieser Welt! Das Wies derfinden, wie schön muß es seyn !

I. v. M.

196.

Wien, den 12. April 1794.

Liebster Bruder, mein Freund! Mit Ungeduld erwartete ich allerdings deinen Brief vom 18. März (der mir auch würklich einige Tage später als sonst zugekommen); vieles hätte ich dir zu schreiben, vieles hatte ich mir vorgenommen, weil mein erster Gedanke bei allem was mich ein wenig bewegt an dich ist. Indeß lieber nichts. Ich bin, körperlich, wohl. Hies nächst mir bewußt, ohne mein Zuthun, durch eine Leitung der Vorsehung hier zu seyn. Daß ich aus der Schweiß gebürtig, daß ich protestantisch *), was ich für Bücher geschrieben, war vorhin bekannt, und

*) hievon war damals stark die Rede.

H.

es ist von mir nie etwas im Winkel geschehen. Also kümmert mich, wenn ich's prüfe, nichts; den Würz kungskreis kann ich mir nicht selbst geben (in so fern er das Geschäftsleben betrift); und noch dazu habe ich den unerwünschten Trost, zu sehen, daß verschiedes nes besser gegangen wåre, wenn mein Rath Gehdr gefunden hätte. Genug von diesen Dingen. Der Gott unserer Mutter, dem der sterbende Großvater mich empfohlen, und auf den ich mit Zuversicht sehe, wåre nicht der er ist, wenn im Lande der Verlassenheit, wo mich niemand kennt, er mich auch verließe. Es wird sich noch geben. Wer weiß, daß er eine Ewig. keit vor sich hat, kann warten. Schreibe mir nicht über diese Sache; ich sprach dir nur einmal davon, das mit du noch inniger meiner gedenkest.

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In solchen Gemüthslagen, wie herrlich die Psalmen! Welch ein Commentarius derselben! Der 23. jener Vers: *) ♫ ♫ ! —; die ersten sieben Verse des 37., der 105., der 118., der 91. auch andere sind mir kostbarer als Gold. Hienächst wünsche ich, daß du Lavatern sagest, wie nahrhaft für meine Seele die Handbibliothek zu seyn pflegt. Vor andern Stücken hat Cuninghame's Brief über das Cons centriren, Simplificiren, über den Sah, daß das ganze Christenthum darin bestehe, zu glauben, zu wollen, was der Herr gesagt und gewollt, weil er es gewollt *) „Und ob ich auch wanderte im finstern Thal.”

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