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Warwick in dem Commando der Flotte abzulösen. In dem Versuche, dieses zu bewerkstelligen, traf er mit feis nen Schiffen auf Warwick's Flotte, den 1. Jan. 1460. Der Graf kam eben von Dublin zurúd, wo er mit dem Herzoge von York neue Verabredungen getroffen. Da Da er aber seiner Mannschaft böswillige Gesinnung merkte, wollte Exeter kein Treffen anbieten. Er ging nach Dart: mouth, während Warwick wohlbehalten Calais erreichte. Wie der Herzog von Somerset, entrann auch Ereter dem Schlachtfelde von Towton, den 29. März 1461, und beide zusammen gelangten nach York, von wo sie den entthronten König und die heldenmüthige Margaretha nach Schottland geleiteten. In dem Parlamente, das hierauf Eduard IV. versammelte, wurde mit vielen seiner Unglücksgefährten Exeter zur vollen Strafe des Verraths, Verlust seiner Würden und Güter und schmählichem Tode verurtheilt, ohne sich hierdurch von Begleitung der Kónigin Margaretha in ihrem waglichen Zuge nach dem nördlichen England abhalten zu laffen (November 1462). Ebenso befand er sich in der Königin Gefolge, als diese, April 1463, wiederum den Schauplah des unglücklichen Kriegs verließ, um über Meer, zu Sluis, Zuflucht zu suchen. Mehre Jahre brachte der Herzog in den Niederlanden zu, wo Comines ihn kennen lernte 2). Im Fe bruar 1471, als Heinrich VI. nochmals zum Throne erhoben worden, erschien Exeter, zugleich mit dem Herzoge von Somerset, an dem burgundischen Hofe, um den Herzog zu erinnern, wie er mit Heinrich VI. einen gemeinschaftlichen Ahnherrn habe, und hierdurch ihn von jeder Unterstügung des landflüchtigen Eduard's IV. abzuhalten. Über Eduard fand gleichwol Unterstüßung in den Niederlanden und die Mittel, in der Schlacht bei Barnet, den 14. April 1471, die legten Anstrengungen der Lancastrischen Partei zu besiegen. Exeter, der durch Exeter, der durch das Parlament vom 26. Nov. 1470 in alle feine Titel und Besitzungen wieder eingeseht worden war, befehligte an jenem entscheidenden Lage den rechten Flügel, stritt als ein Held und blieb für todt auf dem Plage liegen. Um Ubende wurde er aber, noch athmend, von seinen Leuten gefunden. Durch eine Art von Capitulation übers lieferte er sich den Hånden des Siegers, von dem, als einem Schwager, er immer noch Barmherzigkeit hoffen konnte. Allein es ließ die Prinzessin Unna sich von dem Gemahl, dessen traurige Schicksale zu theilen sie keinen Beruf fühlte, scheiden, um am 12. Nov. 1472 den Ritter Thomas S. Leger zu heirathen, und das Jahr dar, auf fand man den Leichnam des Herzogs im offenen Meere, zwischen Calais und Dover, schwimmend. Ohne 3weifel hatte der königliche Schwager ihn ersäufen lassen, um die Unthat im ewigen Geheimnisse zu begraben, dem Schicksale gefiel es aber, fie zu offenbaren. Während

2) Car j'ay veu un Duc de Cestre aller à pied sans chausses, après le train dudit Duc, pourchassant sa vie de maison à maison, sans se nommer. C'estoit le plus prochain de la lignée de Lancastre, et avoit espousé la soeur du Roy Edouard. Après fust connu, et eut une petite pension pour s'entretenir.

der Dauer seiner lezten Gefangenschaft empfing der Herzog wöchentlich eine halbe Mark zu seinem Unterhalte. Kinderlos in feiner Ehe, hinterließ er doch einen Bastard, Robert genannt. Seine confiscirten Güter waren schon früher seiner Schwester Unna verliehen worden. Der Litel von Exeter wurde von K. Heinrich VIII. an Heinrich von Courtenay (21. Bb. S. 417) den 5. Juni 1525 vergeben, aber nach kurzer Frift erledigt; denn dieser Marquis von Ereter starb auf dem Blutgerüfte. Um 4. Mai 1604 erhielt Thomas Cecil, Lord Burleigh, åls tester Sohn des unter Elisabeth so wichtigen Staatsministers, von König Jacob I. den Titel eines Grafen von Exeter. Der neue Graf war einer der Lords vom geheimen Rathe, welche 1616 mit dem holländischen Gesandten wegen der Räumung von Vließingen, Ramekens und Brill verhandelten. Einige Jahre früher hatte er ein Stück von dem vormaligen Bischofshofe zu Lidington in Rutlandshire, welcher der Kirche von Lincoln Eigenthum gewesen, zu einem Hospital gewidmet, auch für den Unterhalt des Rectors, zwölf alter Männer und zwei alter Frauen das hinreichende Einkommen angewies fen. Nicht minder vergabte er an Clarehall in Cambridge, für die Unterhaltung von drei Fellows und acht Scholars, ein Einkommen von 108 Pfund aus guten Pachthöfen. Er starb den 7. Febr. 1622 und wurde zu Westminster beerdigt. Da, in der Mitte von St. Erass men Kapelle, ungefähr 5 Fuß hoch, in weißem und schwarzem Marmor ausgeführt, iff des Grafen und seiner ersten Frau Standbild angebracht. Die Inschrift gedenkt auch der zweiten Frau, die aber, weil der Ehrenplas beset war, auf dem Lodtenbette untersagte, ihr Standbild nach dem zweiten Plage zu verweisen, obgleich fie fich gefallen ließ, daß ihre Leiche den beiden andern in derselben Gruft hinzugefügt werde. Diese rangsüchtige Frau, Franziska Bridges: Chandos, hatte nur die einzige Tochter Sophia Unna, geft. im September 1621, wahrend in der ersten Ehe fünf Söhne, Wilhelm, Richard, Eduard, Christoph, Thomas, und acht Töchter geboren wurden. Die fruchtbare Mutter, Dorothea Nevil, war eine der vier Erbtöchter des Lord Latimer, und starb den 22. Mai 1608. Von ihren Söhnen diente der dritte, Eduard Cecil, 1571 geboren, ganzer 35 Jahre, zuerst als Oberst eines Infanterieregiments, in den Kriegen des Festlandes; in der Schlacht von Nieuport befehligte er die englische Reiterei, und bei dem Volke, welches Jacob I. und Karl I. den Kaiserlichen und Spaniern in Leutschland entgegenseßten, übte er das Marschallamt. Um 9. Nov 1625 wurde er zum Baron Cecil von Putney, am 25. Juli 1626 zum Viscount Wimbleton, in Surrey, auch, als er von seinen Zügen heimgekehrt, zum Geheimrath, Lord-Lieutenant von Surrey und Gou verneur von Portsmouth ernannt. Er war drei Mal verheirathet, hinterließ aber nur Löchter, und starb den 16. Nov. 1638, seine Witwe, Sophie Zouch, im November 1691. Sein ältester Bruder, Wilhelm, zweiter Graf von Exeter, war Karl's I. Geheimrath, empfing am 5. Oct. 1630 den Hosenbandørden und wurde am 8. Juli

1640 zu Westminster beerdigt. Mit Elisabeth Manners, der einzigen Tochter und Erbin des Grafen Eduard von Rutland, und nach deren Tode, den 11. Mai 1591, mit Elisabeth Drury verheirathet, hatte er in der ersten Ehe einen Sohn, in der andern Ehe drei Töchter. Der Sohn, Wilhelm Lord Roos, in dem Rechte seiner Mutter, kehrte eben, März 1617, von einer an dem Hofe des Kaisers Matthias verrichteten Gesandtschaft nach Hause, als ihm der Titel von Roos durch den Grafen von Rutland streitig gemacht wurde. Die Sache mußte vor das Marschallsamt getragen werden, und Wilhelm empfing einen obsieglichen Bescheid den 22. Juli 1617. Das Jahr darauf, den 17. Juni 1618, starb Lord Roos zu Neapel, angeblich vergiftet; er hatte eine Vergnügungsreise durch Italien machen wollen. Da seine Ehe, den 12. Febr. 1616, mit Elisabeth, einer Tochter von Sir Thomas Lakes, dem ersten Staatssecretair, kinderlos war, so fiel sein Titel an den Sohn seines Bruders Richard Cecil, auf Wakerley in Northamptonshire gesessen, an David Cecil. Von dem Vermögen aber erhielt David nur die Fideicommißgüter, alles übrige blieb den drei Töchtern des Grafen. Wilhelm David, dritter Graf von Exeter, starb den 18. April 1643, und hatte zum Nach folger seinen Sohn Johann, welcher, zum Lord Lieutenant von Northamptonshire ernannt den 17. Juli 1662, am 18. Mårz 1688 starb, aus seiner ersten Ehe mit Franziska, einer Tochter des Grafen Johann von Rutland, den Sohn Johann hinterlassend. Dieser, fünfter Graf von Exeter und mit Anna, der Witwe von Lord Karl Rich, der Tochter des Grafen Wilhelm von Devonshire, verheirathet, ist sattsam als Priorsbeschüßer bekannt. Häufig kehrte bei ihm der Dichter ein, welcher auch in einer seiner frühesten Schöpfungen der Gråfin Ruhm besingt, gleichwie sein geistreicher Brief an Fleetwood Shephard das Datum von Burghley trägt. Der Revolution von 1688 abgeneigt, lebte der Graf meist auf dem Lande, und durch seinen geläuterten Kunstsinn besuchte er zwei Mal Rom. Auf der Heimkehr von der zweiten Römerfahrt starb er zu Issy bei Paris den 29. Aug. 1700. Er und seine Gråfin, gest. den 18. Juni 1703, ruhen in der St. Martinskirche zu Stamford. ,,Their very grave," schreibt Noble,,,shews his love of vertu, having over it a magnificent monument of exquisite workmanship, brought from Rome." Von des Grafen Söhnen starben drei unbeweibt; der ålteste, Johann, sechster Graf von Exeter, saß im Unterhause, wegen Rutlandshire, 1695 und 1698, und wurde am 11. Dec. 1712 als Lord Lieutenant von Rutlandshire verpflichtet. Von ihm, der am 24. Dec. 1721 verstarb, heißt es in Mackey's Court of Great - Britain: ,,John Cecil, Earl of Exeter, is a gentleman who newer was yet in business; loves hawking, horsematches and other country sports." Aus seiner zweiten Ehe mit Elisabeth, der ältesten von den Erbtöchtern des Baronets John Brownlow, auf Belton in Lincolnshire, hinterließ er die Söhne Johann und Brownlow, deren jener, der siebente Graf, am 9. April 1722 unver

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mählt verstarb. Ihm folgte sein Bruder Brownlow Cecil, der in seiner Ehe, Juli 1724, mit Hannah Sophia Chambers ein Vater von drei Söhnen und drei Töchtern ward und am 3. Nov. 1754 starb. Sein ältester Sohn, Brownlow Cecil, neunter Graf von Exeter, Lord - Lieutenant und Custos rotulorum von Rutlandshire, vermählte sich am 24. Juli 1749 mit Låtitia Townshend, starb jedoch kinderlos den 26. Dec. 1793. Dessen Bruder, Thomas Chambers Cecil, Repräsentant für Rutlandshire in dem Parlament von 1761, war bereits 1777 verstorben, jedoch aus seiner Ehe mit Charlotte Gornier den einzigen Sohn Heinrich hinterlassend. Dieser, geboren zu Brüssel den 14. März 1754, wurde des Oheims Nachfolger in der Grafschaft. Schon früher hatte er Stamfort in dem Parlament repräsentirt. Viel berühm: ter, als durch parlamentarische Debatten, ist aber Heinrich durch seine Ehestandsgeschichten geworden. Am 23. Mai 1776 wurde ihm Emma, die einzige und sehr reiche Erbtochter von Thomas Vernon, auf Hanbury in Worcestershire, angetraut. Das einzige Kind dieser Ehe starb im Juli 1777; ein Proceß verschlang des Vaters Vermögen; die Frau ließ sich von ihm scheiden, durch Parlamentsacte vom Juni 1791. So vielen Unfällen erliegend, war Heinrich nur mehr bedacht, sich den Augen seiner Bekannten zu entziehen. Unter dem erborgten Namen Jones kam er nach dem Dörfchen Bolas in Shropshire. Da bezog er zuerst miethweise eine bescheidene Wohnung, dann erbaute er sich eine Hütte, und obgleich als ein heimathloser Gesell von Vielen verdächtigt, ge lang es ihm, das Herz der Tochter des Pachters Thomas Hoggins zu gewinnen. Sarah Hoggins wurde ihm am 3. Oct. 1791 angetraut, und das Ehepaar verharrte in dem häuslichen Aufenthalte zu Bolas, bis des neunten Grafen von Ereter Ableben den Neffen zu dem Befige von Burleigh und aller seiner Herrlichkeit berief. Seine Gemahlin starb in dem blühenden Alter von 24 Jahren den 18. Jan. 1797, und Graf Heinrich suchte sich die dritte Frau, jene Elisabeth Unna Burrel, die durch Parlamentsacte von 1794 von ihrem ersten Gemahl, dem Herzoge Douglas von Hamilton, geschieden worden. Die neue Ehe war vom 19. Aug. 1800. Am 4. Febr. 1801 wurde Graf Heinrich zu der Ehre eines Marquis von Ereter erhoben, und ihm, der am 1. Mai 1804 sein Leben beschloß, ist darin gefolgt sein ålterer Sohn, Brownlow Cecil, Marquis und Graf von Ereter, Baron von Burghley, geb. den 2. Juli 1795. Des Hauses Hauptsit, Burleigh- oder Burghley house, von dem Minister der Königin Elisabeth erbaut, hat im Laufe der Zeiten manche Verbesserungen und Zusage empfangen. Es liegt eine englische Meile von Stamford, aber in Northamptonshire, auf einer Höhe, welche auf 30 Meilen weit die Marschländer von Lincolnshire überschaut. Das alte, aber stattliche Haus, im Viereck, aus Hausteinen aufgeführt, gleicht mit seinen vielen Thürmen und Zinnen, in einiger Entfernung gesehen, einer kleinen, mittelalterlichen Stadt. Die innere Ausschmückung ist sehr sorgfältig; an den Deckenstücken des Treppenhauses, der

Prunkgemächer, der Kapelle hat Verrio ganzer zwölf Jahre gemalt, und wurde für ihn die ganze Zeit über Tafel und Equipage gehalten. Die herrliche Gemäldefammlung wurde meistens von dem fünften Grafen in Italien, besonders in Florenz, zusammengebracht. Für den Tod des Seneca, von Luca Giordano, soll Ludwig XIV. 6000 Pistolen geboten haben. Von diesem Meister besitzt die Sammlung Vieles. Ganz besonders aber erscheint Carlo Dolce hier in seiner ganzen Größe; vornehmlich ist Christus, die Elemente segnend, eins der schönsten Bilder, die er je gemalt. Auch eine Venus, von Tizian, und die Sybille des Guido sind Capitalge: målde aus den besten Zeiten dieser großen Meister. Auch ein Stück der Silberkammer wird als ein Kunstwerk in

den Dutensiana gerühmt. Das schönste, was ich je von Silberwerk gesehen, ist ein Bassin zu Burleigh, bei Mylord Ereter. Vier Fuß lang, bei 3 Fuß Weite und 21⁄2 Fuß Weite, wiegt dasselbe 3000 Unzen. Es steht auf goldenen Füßen und hat zwei silberne Löwen zu Handhaben." Des Marquis von Ereter Wappen ist zehn Mal von Silber und blau getheilt, darüber sechs Schilde, 3, 2 und 1, jedes im schwarzen Felde, einen aufgerichteten, silbernen Löwen zeigend. Über einen, dem Helme aufgeseßten, rothen, mit Hermelin ausgeschlagenen Hut halten zwei Löwen, der rechte Silber, der linke blau, eine goldene Garbe. Die Schildhalter sind zwei Löwen von Hermelin. Wahlspruch: cor unum, via (v. Stramberg.)

una.

DEC 23 1915

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