Herrschergestalten bei Shakespeare: Untersucht vor dem Hintergrund zeitgenössischer Vorstellungen vom Herrscherideal

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Walter de Gruyter, 2 de gen. 2012 - 312 pàgines

Shakespeares Bühnenwelt ist zutiefst herrschaftlich geprägt. Wie ein goldenes Band durchzieht all seine Stücke die Gegenwart von Königen, Herzögen, Caesaren, Prinzen und Dogen. Stets bildet eine Herrschaft jenen 'Schicksalsraum menschlicher Tragik', innerhalb dessen sich seine Bühnencharaktere bewegen. Wie aber sah dieses Herrscherbild aus? Welche Elemente bestimmten jene geistige Kulisse, vor der Shakespeare seine Herrscher Gestalt annehmen lassen konnte? Dieser Frage nähert sich die Studie zunächst über eine Betrachtung der zeitgenössischen Herrscherporträtkunst, der Fürstenspiegel- und Höflingsbuchtradition, wie auch anderer, halbdramatischer Darstellungsformen der Zeit. Abgesehen von diesem für den Dramatiker Shakespeare so wertvollen Requisitenschatz ist gerade in England die juristische Fiktion von den 'Zwei Körpern des Königs' von größter Bedeutung für das zeitgenössische Herrscherverständnis. Sie wurde zur zentralen Quelle einer reichhaltigen und vielschichtigen Herrschaftsmetaphorik, die sich in allen Stücken Shakespeares aufspüren läßt und in der sich, wie gezeigt wird, ein zutiefst dualistisch geprägtes Herrscherbild manifestiert. Der Fürst ist göttlich und menschlich, ewig und endlich zugleich. Er ist Teil eines hierarchischen und gleichzeitig doch interdependenten Gefüges. Er ist geradezu mystisch verklärt und doch den politischen Realitäten unterworfen. Vor dem Hintergrund dieser ewigen und unlösbaren Spannung zwischen Idealität und Realität entsteht ein vielschichtiges, vielfältiges, ja zum Teil sogar widersprüchliches Herrscherbild, das sich einfachen Erklärungsmustern entzieht und in seiner spannungsvollen Dynamik bis heute fasziniert.

 

Pàgines seleccionades

Continguts

I Einleitung
1
II Die Krise des Herrscherbildes im 16 und 17 Jahrhundert
8
Shakespeares Herrscher im Lichte der Fürstenspiegel und CourtesyBookLiteratur
15
Shakespeares Herrscher als Hüter von Recht und Ordnung
23
Hierarchie und Interdependenz
63
Monarchie und natürliche Hierarchie im elisabethanischen Weltbild
76
Der Herrscher als Teil eines interdependenten Beziehungsgeflechts
82
Der Herrscher und seine Ratgeber
86
Persönliche Fertilität und dynastische Sukzessionssicherung
164
Das Wesen des Königtums zwischen Charisma Conditio Humana und politischer Notwendigkeit
182
Positionen der Göttlichkeit und Gottesgnadenlehre bei Shakespeare
199
Der Herrscher und die conditio humana
210
Die unablegbare Bürde der Herrschaft als conditio regalis
224
Die Notwendigkeit als conditio politica
235
Die Schauspielhaftigkeit der Macht
248
Zusammenfassung und Ausblick
269

Zwischen Gehorsams und Gewissenspflicht
99
Herrscherpflicht und Herrscherverantwortung im Spiegel der Metaphorik
123
Zwischen politischer Therapeutik und mystischer Heilkraft
133
Gartenkunst und politische Gartenpflege
146
Summary
275
Literaturverzeichnis
281
Abbildungen
295
Copyright

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