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Salzwerke. Rufsland verbraucht jährlich 12 Millionen Pud; es hat aber auch reichen Vorrath. Die reichsten Steinfalzlager find am Ilek in dem Ufaischen, an der Wolga im Kaukafifchen und am Wilni in dem Irkutskischen; der flezizkifche Salzberg lieferte von 1765 -1775, und von 1776 1787 in 22 Jahren 9,770,794 Pud. Vollständig befchreibt der Verfaffer die Salzfeen und Salzquellen, nebft ihrer Ausbeute meiftens nach Hermann.

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Zum Schluffe diefes Bandes fucht der Verfaffer noch den Werth des Ueberfchuffes zu berech

welche die hervorbringende Induftrie überhaupt nach Abzug der einheimifchen Confumtion für den Handel geliefert hat. Nach den Exportationsliften von 1793 betrug die Ausfuhr zur See aus allen Häven des Reichs, die kalpischen ausgenommen, an Producten

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Freilich find diefe Angaben nicht ganz zweckmäfsig oder wenigftens nicht vollständig; allein fie nähern fich doch der Wahrheit, und der Verfasser hat sich in den Angaben nicht von dem rosenfarbenen Lichte, worin ihm fonft Vieles erscheint, täufchen laffen.

Im dritten Bande ftellt der Verf. nach einer Einleitung über die Gefchichte der veredelnden Induftrie (die theils zu kurz, um interessant, theils zu wenig factifch erwiefen, um wichtig, theils zu oberflächlich ift, um ergreifend zu feyn, und wider die fich Vieles mit Grund einwenden lässt, und eingewendet ift :) 1) die veredelnden Nebenbefchäftigungen des Landvolks, 2) die Handwerke, 3) die Manufacturen und Fabriken, 4) die allgemeinen Beförderungsmittel der selben dar.

Da in einem grofsen Theile des Ruffifchen Reichs keine Gränzlinie zwifchen Stadt und Land

beobachtet, und der ftädtifche Erwerb oder die bür gerliche Nahrung häufig auf den Dörfern getrieben wird, ja fogar bei der uneingefchränkten Gewerbs freiheit, welche bisher statt fand, fich jeder Stadtbewohner zu irgend einem auch zu mehrern Ge werben einfchreiben laffen konnte, und dennoch dieses oder diefe Gewerbe nicht ausfchliessend zu treiben gezwungen war; fo fiehet der Verfaffer viele Gewerbe, die zu den Handwerkern oder Fabriken und Manufacturen gehören, mit Recht als Nebenbefchäftigungen an, und theilt diefe nach der grössern oder kleinern Ausbeute: 1) in dieje. nigen, welche Producte zur Ausfuhr liefern; 2) in diejenigen, deren Producte blofs für den einheimi fchen Verbrauch beftimmt find; 3) in diejenigen welche theils eingeführt, theils erweitert werden. können.

Producte zur Ausfuhr liefern 1) die Leinwandweberei fowohl der groben Leinwand in den flachsreichen Provinzen, als der feinen im Gouvernement Archangel, und in Jaroslaw. Die Ausfuhr würde gröiser feyn, wenn man nicht bei der alt hergebrachten Gewohnheit, die Leinwand nur eine halbe Arfchin breit und mit bunten dem Gefchmacke des Auslandes nicht entsprechenden Streifeu zu liefern, ftehen bliebe, und das feit Peter I. 1716 erft eingeführte Spinnen auf dem Spinnrade, und auf der durch die K. Catharina in Sophia angelegte Spinnmaschine vom Ritter Müller aus Rom (und vorzüglich auf den Englifchen Spinnmaschinen) allgemeiner würde. 2) Die Oelfchlägerei vorzüglich des Hanf- und Leinöls mit

235,000 Pud Ausfuhr in einem Jahre, deren Werth 697,000 Rubel beträgt. 3) Kornmühlen. Noch giebt es in Rufsland keine Beutelmühle, und deswegen ift die Ausfuhr an Mehl gering, an Körnern aber mehrere Millionen stark. 3) Sägemühlen. Diefe lieferten 1793 für 1,026,190 Rubel oder 3 Millionen Breter. In 3 Gouvernements gieht es 120 Sägemühlen. 4) Die Theerfchwelereien gaben 1793 ungeachtet des starken Verbrauchs 341,239 Pud oder 150,000 Rubel Ausfuhr. 5) Die Potaschfiedereien, zwar eigentlich ein Gegenftand der Fabriken, aber doch auch häufig von Bauern betrieben. 6) Die Mattenwebereien in Lindenreichen Gegenden an den Ufern der Oka, Wetluga, Wolga etc. mit 1,936,126 Stück Baftmatten, die 1793 auf 249,000 Rubel betrugen. 7) Die Thranfiedereien; an den Küften von Archangel und Olonez, Walrofsthran, am Kafpifchen Meere Seehunds- als Belugenfett etc. gaben 1793 über 43,500 Pud oder 106,000 Rubel. 8) Die Bereitung der Hausenblafe oder des Fifchleims am Kaspischen Meere, an der Wolga, am Ural, Dneper, Don, Ob, Irtisch etc. wo die Störe, aus deren Schwimmblase der Leim bereitet wird, lieferte 1793 allein 6221 Pud oder 453,000 Rubel. 9) Die Zubereitung des Kaviars aus dem Rogen der grössern Fifcharten, befonders der Störe, hatte 1793 eine Ausfuhr von 37,980 Pud für 188,000 Rubel. 10) Das Seifenfieden zum Hausgebrauch ift bei den Ruffischen Landleuten ungewöhnlich, da der Preis der Seife überall fehr mässig ift; doch finden fich in mehreren Dörfern anfchnliche Siedereien. II) Das Gärben der Häute. In Jajodnoje Selo z. B. einem

Dorfe unweit Kafan find fast alle Bauern Saffianbereiter. In Gegenden, wo Jagd und Schafzucht zu Haufe find, befchäftigen fich vorzüglich die Weiber mit dem Pelzgärben. Die Kalmuken verfertigen auf eine fehr, mühfame und künftliche Art lederne Gefäfse z. B. Theemaschinen, die fie mit den Händen während des Trocknens bilden, und, um ihnen eine hornartige Durchfichtigkeit und Härte zu geben, mehrere Tage ausräuchern. 12) Das Sieden der Pferdehaare brachte 1793 die Ausfuhr auf 15,456 Pud an Pferdehaaren, und 63,054 Stück Pferdeschwänze, deren Geldwerth 43,000 Rubel betrug. 13) Die Berg- und Hüttenarbeiten, Eifenfchmieden, Salpetersieden.

Für den einheimischen Gebrauch find fast blofs bestimmt 1) Das Kohlenbrennen bei allen Hütten in Sibirien und auch bei mehreren im Europäischen Rufsland. Blofs im Gouvernement Perm werden jährlich eine Million Körbe oder 800 Millionen Pfund verbraucht. 2) Das Kienrufsbrennen in der Gegend von Moskwa, S. Petersburg, Archangel etc. 3) Zimmerarbeit, Schiffszimmerei etc. Faft jeder Ruffifche Bauer ift Zimmermann; die meisten wenigftens erhalten von Kindheit an, viele Gewandheit dazu. An der Wolga, Kama, Oka, Wjätka etc. leben viele grofse Dörfer von der Schiffszimmerei. Die gröfsern Fahrzeuge auf der Wolga haben ohngeachtet der groffen Laften, und der oft weiten Reifen keinen einzigen eifernen Nagel, womit fie zufammenge. fügt find, fondern blofs hölzerne Pflöcke, um hei

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